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Winterdepression
(Mathias Eigl)

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Als Max morgens aufwacht, fühlt er sich müde und träge. Und das obwohl er gestern fast den ganzen tag geschlafen hat. Nur mit Mühe und äußerster Disziplin schafft er es sich aus dem Bett zu kämpfen. So wie Max geht es vielen Menschen in dieser kalten Jahreszeit. Sie fühlen sich müde, antriebslos, sind geplagt von Selbstzweifel und Lustlosigkeit. Schuld daran ist die Dunkelheit und das Hormon Melatonin. Es steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Fällt tagsüber Sonnenlicht auf die Augen, wird die Abgabe von Melatonin ins Blut eingestellt: Der Mensch fühlt sich fit, ist ausgeruht und glücklich. Doch während der kalten Jahreszeit wird der menschliche Körper mit zu wenig Sonnenlicht versorgt. Kein Wunder also das Max müde ist. Noch dazu kommt die Kälte und das Chaos ist perfekt. Deswegen hat Max auch Heißhunger auf kohlenhydrathaltige Gerichte und Schokolade. Das in der Schokolade enthaltende Serotonin bewirkt, dass sich Max glücklich fühlt. So kann er der Traurigkeit für einen Moment entkommen. Doch auf Dauer ist das natürlich auch keine Lösung. Also entschließt Max, mehr an die frische Luft zu gehen. Und damit liegt er nicht falsch. Denn selbst bei bewölktem Himmel ist das wenig vorhandene Sonnenlicht weitaus besser als jedes künstliche Licht. Eine halbe Stunde tägliche Aktivität unter freiem Himmel reichen meist schon aus. Doch als er sich nach zwei Wochen diszipliniertem, täglichem Spaziergang immer noch nicht besser fühlt, rät ihm ein Arzt den Spaziergang durch künstliches licht zu ergänzen. Denn bei der sogenannten Lichttherapie, bei der sich Max einem zehnmal intensiveren Licht aussetzt als handelsübliche Glühbirnen hergeben, wird sein Tag auf künstliche weise verlängert. Dabei bringt der Besuch im Sonnenstudio jedoch nichts, denn das UV-Licht wirkt nur wenn es über die Augen aufgenommen wird- und bei besuchen in Sonnenstudios sind diese aufgrund der sehr hohen UV-Strahlung hoffentlich immer bedeckt. Max ist neugierig geworden und forscht. Über das Internet erfährt er das Frauen viermal häufiger an Winterdepressionen erkranken als Männer. Dabei sind die ?typischen? Frauensymptome meist Traurigkeit, Selbstzweifel und Niedergeschlagenheit. Typische Männersymptome hingegen sind Unruhe, Aggressivität und vermehrte Risikobereitschaft. Doch so weit ist es bei Max zum Glück nicht gekommen. Er fühlt sich wieder fit und kommt morgens nun viel leichter aus dem Bett. Das ist auch gut so, meint sein Arzt. Wenn es nicht so wäre, hätte ihn eine schwere Winterdepression erwischt. Die könnte man nur noch mit Medikamenten heilen. Oder mit Johanniskraut. Denn dieses lässt den Körper das Sonnenlicht so ausgeprägt nutzen, dass es nicht selten zu einer Lichtüberempfindlichkeit kommen kann. Deswegen dürfte Max, wäre er nicht bereits wieder gesund, das Johanniskraut nur unter ärztlicher Aufsicht und auf keinen Fall als Selbstversuch aus dem Supermarkt testen.



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