Shikasta
(Doris Lessing)
Dies ist ein Buch mit Suchtpotential, zum immer wieder lesen. Eigentlich erstaunlich, denn beim ersten Mal braucht man schon etwas Ausdauer. Ich las es beim ersten Versuch gleich zweimal, das erste Mal sehr schnell, weil ich die Handlung unbedingt erfahren wollte und das zweite Mal sehr genüßlich, die Feinheiten auskostend. Am ehesten gehört es in die esoterische Kategorie. Es hat viele fantastische Elemente, Visionen die manchmal wie im Nebel eingehüllt daherkommen und handelt durchaus von unserer möglichen Zukunft, die leider nicht sehr rosig aussieht ? so wie wir uns auf dieser Erde anstellen. Es gibt Hinweise auf die Bibel, vor allem aber auf die Seelenwanderung (Reinkarnation). Es gibt kleine Geschichten innerhalb des ganzes Gefüges, die wie Perlen schimmern, wie zum Beispiel eine kurze Geschichte über einen armen Kater in New York, die zu Tränen rührt. Es wird eine sehr fortschrittliche außerirdische Zivilisation beschrieben, diese ist aber keinesfalls im Blickwinkel. Nein, diese Außerirdischen sorgen sich um uns und wollen uns helfen. Sie tun es allerdings mit solch sanften Mitteln, daß sie uns vor der Selbstzerstörung wahrscheinlich nicht werden aufhalten können. Doris Lessing trifft erstaunlich genaue Vorhersagen über den jetzt erst recht in Schwung kommenden Konflikt zwischen Nord und Süd, bzw. reich und arm. Dazu reicht es einen Blick auf die Grenzen zwischen USA und Mexiko oder Spanien und Afrika zu werfen. Traurig und gleichzeitig voller Hoffnung ? eine unglaubliche Kombination.
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