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Die Arbeitslosen Von Mariental
(Lazarsfeld, u.a.)

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Arbeitslosigkeit, ein Problem der heutigen Zeit? Die Frage ist, was man unter "heutige Zeit" versteht! Maria Jahoda, Paul F. Lazarsfeld und Hans Zeisel legen eine Arbeit vor, die die Arbeitslosigkeit in einem "Industriedorf" 1932 untersucht.
Industriedorf? Marienthal ist ein verschlafener Ort, wenige Kilometer östlich von Wien. Zwei Drittel der Einwohner arbeiten bei einer Fabrik am Ort. Als die schließt, werden über Nacht alle Arbeiter dieser Fabrik arbeitslos, es bleiben außerhalb der Fabrik 20 Arbeitspläte in dem Ort erhalten. Führt diese aussichtslose Situation nicht zu politischen Umstürzen, zur Revolution? Dies ist die Frage, der das Forscherteam nachgegangen ist.

Die Forscher:

Marie Jahoda: Geboren 1907, Studium der Psychologie und Pädagogik. 1932 stellte sie ihre Dissertation im Fach Psychologie fertig und wurde zum Dr. Phil.promoviert. Aufgrund von Verfolgung während des NS verließ sie Östereich. Arbeitete 1945- 47 mit dem Philosophen Max Horkheimer (Frankfurter Schule) zusammen. Ab 1948 auch mit dem amerikanischen Soziologen Robert K. Merton. Marie Jahoda starb 2001 in Sussex.

Paul F. Lazarsfeld: Geboren 1901 in Wien, 1924 Dr. Phil. im Fach Mathematik. Ab 1927 Assistent am Psychologischen Institut der Uni Wien. Emigration aus politischen Gründen, er starb 1976 in New York.


Hans Zeisel:

Geboren 1906 in Kaaden / Böhmen. Die Studien der Rechts und Staatswissenschaften schloss er
1927 mit dem Dr. jur. und 1928 mit dem Dr. rer. pol. ab. Er starb 1992 in Chicago.

Die Methode:

Die Forscher bezeichnen ihre Studie als "soziographisch". Darunter verstehen sie einen Methodenmix unterschiedlichster empirischer Methoden. Interessant ist die Verwendung der "teilnehmenden Beobachtung". Der Forscher geht quasi "Undercover" in das zu erforschende Feld. In der heutigen Soziologie versteht man darunter die Teilnehmende Beobachtung, die in der soziologischen Lehre bis heute am Beispiel der ?Arbeitslosen von Mariental? vermittelt wird.

Die Ergebnisse:

Verelendung bildet kein politisches Bewußtsein aus. Das ist die knappe und nüchterne Bilanz dieser Studie. Die Bewohner dieses Industriedorfes verbittern, ermüden immer mehr und verlieren jegliche Lebenskraft. Es wird eine besondere Langsamkeit ausgebildet, um bei der neugewonnenen Zeit keine Langeweile entstehen zu lassen.

Schluß:

Alles in allem ein lesenswertes Buch, nicht nur für soziologisch vorbelastete Leser. Es handelt sich bei diesem Buch um einen Klassiker, ja einen Evergreen der empirischen Sozialforschung. Lobesnwert wäre ein Kommentar, ob und inwieweit andere Ergebnisse zu erwarten wären, wenn diese Studie in der heutigen Zeit durchgeführt werden würde.

Literatur:

Marie Jahoda, Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel: : Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit, Edition Suhrkamp, 1975

Biographisches:

Marie Jahoda: Ich habe die Welt nicht verändert. Lebenserinnerungen einer Pionierin der Sozialforschung, Campus, 1997

Hans Zeisel-Bibliographie. Ein erster Versuch, in: Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich. Newsletter (Graz), Nr. 7 (November 1992), S. 12-18.



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