Leben Des Galilei Von Berthold Brecht
(Stephanie Märchy)
Leben des Galilei, von Berthold Brecht
In diesem Stück stellt Brecht den Konflikt des Wissenschaftlers dar, der ein neues Weltbild erschafft, das Einfluss auf die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit hat.
Galileo Galilei und Andrea Sarti, der junge Sohn seiner Haushälterin, befinden sich im Studierzimmer in Padua. Galilei erklärt seinem Schüler das kopernikanische Weltbild. Andrea klagt über Galileis schlechte finanzielle Lage. Frau Sarti kommt hinzu, kündigt einen Besucher an und macht Galilei Vorwürfe, weil er ihren Sohn durch seine neuen Lehren ?aufsässig? macht. Galilei erklärt ihr darauf hin, dass nun eine neue Zeit angebrochen ist. Der Besucher ist der junge Ludovico Marsili, der bezahlten Unterricht bei Galileo nehmen möchte. Beiläufig erwähnt er eine neue Erfindung, ein Fernrohr aus Amsterdam. Galileo lässt sich dieses beschreiben und schickt Andrea, um Linsen aus Glas zu kaufen. Der Kurator der Universität Padua kommt um mitzuteilen, dass Galileo nicht mehr Geld bekommen kann, ohne etwas Praktisches, eine Erfindung, zu liefern. Galilei hat aber wegen der Privatstunden, die er geben muss um Geld zu verdienen, kaum Zeit zum Forschen.Trotzdem bastelt er ein Fernrohr und übergibt dieses der Republik Venedig. Er wird hochgelobt, weil den Herren nicht bekannt ist, dass in Holland Fernrohre längst erfunden sind. Galilei und sein Freund Segredo machen durch das Fernrohr wichtige Entdeckungen, die das neue Weltbild beweisen können. Sie werden vom Kurator unterbrochen, der herausgefunden hat, dass Galileo das Fernrohr nicht selbst erfunden hat. Galilei rechtfertigt sich damit, dass er dringend Geld brauchte und dass das Fernrohr für die Forschung sehr wichtig wäre. Er ist überzeugt, dass das Volk begierig die Wahrheit über das Universum wissen möchte. Virginia, Galileis Tochter, kommt. Ihr einfacher Geist versteht nichts von den Forschungen des Vaters. Sagredo warnt Galilei, dass die Welt noch nicht reif für die Wahrheit sei, das sieht man an Virginia.
Galilei ist in den Dienst des Florentiner Hofes getreten. Die Gelehrten dort sind sehr skeptisch der Wahrheit gegenüber. Sie wollen auf keinen Fall Aristoteles harmonisches System des Weltalls zerstören lassen. Ausserdem haben sie andere Probleme als die der Physik: Die Pest ist in der Stadt.Galilei ordnet an, dass Virginia, Andrea und Frau Sarti sofort die Stadt verlassen. Er selbst will bleiben, um seine Beobachtungen zu Ende zu führen. Als die Pest überstanden ist, will der päpstliche Hofastronom trotz aller Kritik Galileis Entdeckungen prüfen. Galilei hat Feinde, die nicht wollen, dass er ?den Menschen aus dem Mittelpunkt des Weltalls irgendwohin an den Rand verweist?. Als der Hofastronom nach der Prüfung vor das Volk tritt, sagt er nur zwei Worte: ?Es stimmt.? Nun habe die Vernunft gesiegt, meint Galilei. Plötzlich wird er gefeiert. Auf einem Ball macht ein Kardinal Galilei aber deutlich, dass er nichts gegen Neues hat, solange es ?nicht die Schrift falsch mache?. Er gibt bekannt, dass er, entgegen dem Hofastronom, die Lehre des Galilei nicht anerkennt. Er sagt aber, Galilei solle weiterforschen, wenn er die Autorität der Kirche nicht untergrabe.
Acht Jahre später: Galilei hat nur still für sich über unverfängliche Dinge weitergeforscht. Aber Andrea hat heimlich begonnen Versuche über Sonnenflecken zu machen. Ludovico kommt und weiss zu berichten, dass der Papst im Sterben liegt und sein Nachfolger ein Mathematiker sei. Galilei entschliesst sich, angesichts dieser veränderten Lage, wieder mit astronomischen Beobachtungen zu beginnen. Galilei kann seine Lehre durch die Toleranz des neuen Papstes im Volk verbreiten, aber sie wird nicht verstanden und erntet Spott. Sie wird aber auch als Aufforderung zur Auflehnung gegen bestehende gesellschaftliche Zustände verstanden. Galileis Augen lassen nach, er hat viele Freunde, aber auch Feinde. In Florenz wird er von einem Freund gewarnt zu fliehen, denn Galilei hat einBuch über Mechanik in der Sprache des Volkes geschrieben. Galileo mag aber auf Bequemlichkeiten nicht verzichten. Die Inquisition verhaftet Galilei daraufhin im Palast der Medici in Florenz.Der Papst selber will allerdings nicht gegen den grossen Meister der Physik vorgehen. Aber der Inquisitor sagt, man könne nicht durchgehen lassen, dass sich Zweifel an der göttlichen Ordnung breit macht. Der Papst gibt nach. Galilei wird durch Androhung der Folter gezwungen, seine Lehre öffentlich zu widerrufen. Dies tut er auch. Seine Anhänger, vor allem Andrea, sind verzweifelt und wütend.
Galilei lebt als Gefangener der Inquisition noch neun Jahre in einem Landhaus. Eines Tages kommt Andrea zu Besuch. Er ist immer noch wütend. Galilei erzählt, dass er die Discorsi (seine Abhandlung der Mechanik) in Gefangenschaft fertig geschrieben hat, diese sich zwar in den Händen der Mönche befindet, er aber eine Kopie angefertigt hat. Andrea denkt nun, Galilei hätte seine Lehre nur widerrufen um in Ruhe sein Werk vollenden zu können. Galilei aber hat aus Angst vor der Folter widerrufen. Er hat damit seinen Beruf verraten. Andrea erhält nun die Kopie der Discorsi und will damit ins sichere Ausland fliehen. Am Zoll untersuchen ihn die Grenzwärter, finden die Papiere aber nicht. Somit gelangen die Lehren des grossen Galilei wieder in die Welt hinaus.
Resumos Relacionados
- Rachel Im Wunderland
- Rachel Im Wunderland
- Harry Potter Und Der Stein Der Weisen
- Harry Potter Und Der Stein Der Weisen
- Ein Engländer In Paris
|
|