Beuthen
(NN)
Beuthen ist eine der ältesten Städte Oberschlesiens. Die Stadtgeschichte reicht bis in das XI. Jh., als zwei wichtige Zentren entstanden: Wehrburg auf dem Gelände der heutigen Anhöhe der Heiligen Margarete, welche die wichtigsten Handelswege kontrollierte (welche Krakau mit Schlesien verbanden - Richtung Ost - West und Ungarn - Mähren mit der Region Großpolen (Wielkopolska) - Richtung Nord - Süd) und eine Marktsiedlung. Die Burg verlor stufenweise an Bedeutung, die Siedlung aber wurde zum Keim der künftigen Stadt. Ihr Herz bestand aus dem Markt, der ungefähr in der Umgebung der gegenwärtigen Józefczaka und Krakowska Straße lokalisiert war und aus zwei Wirtshäusern. Wahrscheinlich bereits ca. 1231 hatte die Siedlung eine eigene Pfarrkirche, die oben genannte Kirche Der Heiligen Jungfrau Maria.1254 verlieh ihr der Fürst von Oppeln W?adys?aw Stadtrechte. Wahrscheinlich damals erfolgte die erste räumliche Regelung der neuen Stadt: im Bereich der ovalen Siedlung bestimmte man einen rechteckigen Markt und eine schachbrettartige Straßen und Gebäudeanordnung. 1281 wurde Beuthen zur Hauptstadt vom beuthener Fürstentum, welches nach Zerfall des Fürstentums von Oppeln entstand. Der neue Herrscher - Kazimierz II. begann bald den Bau eines Schlosses (leider ist es nicht bis zu unserer Zeit erhalten geblieben) und um die Stadt baute er Schutzmauern mit drei Toren (entlang der heutigen: Korfantego Straße, Grunwaldzki Platz, Murarska Str., Browarniana Str., Ko?ciuszki Platz, Józefczaka Str., Wa?owej Str., Klasztorny Platz). In den letzten Jahren des XII. Jh. erbaute der Franziskanerorden bei dem heutigen Klasztorny Platz (Klosterplatz) die Kirche des Heiligen Nikolaus (gegenwärtig Kirche des Heiligen Adalbert)., und 1299 stiftete der Fürst das Krankenhaus des Heiligen Geistes, welches sich außerhalb der Stadtmauer befand, vor dem Krakauer Tor. Von der Kirche blieb die Kapelle des Heiligen Geistes.Die erfolgreiche Entwicklung der Stadt, deren Grundlage der Handel und Erzbergbau (Silber und Blei) war dauerte bis Mitte des XIV. Jh. Damals kam es zum Zusammenbruch des Bergbauwesens - man erreichte das so genannte Wasserniveau, was den weiteren Abbau unmöglich machte. Die Krise vertiefte die Aufteilung der Stadt in zwei Teile, zwischen dem Fürsten von Teschen und Oels. 1432 wurde Beuthen von Hussiten erobert, im XVI. Jh. wurde die Stadt von zahlreichen Bränden geplagt (1515, 1526, 1529) und Unruhen mit religiösem Hintergrund. Es wurde auch von Katastrophen im Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg. 1629 wurde Beuthen zur privaten Stadt Henckel von Donnenrsmarck. Das alles führte zum Verfall der Stadt. Die Lage änderte sich erst am Anfang des XIX. Jh. 1808 war Beuthen kein Privateigentum mehr, die Stadt (im Bereich der Schutzmauer) und die Vorstadt erhielten den gleichen rechtlichen Status. Am meisten entschied über ihr Schicksal die sich lawinenartig entwickelnde Bergbau - und Hüttenindustrie. In einer kurzen Zeit wurde Beuthen zu einem wahren Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum und zum größten Industriezentrum in Oberschlesien. Ca. um die Mitte des XIX. Jh. wurde in die Stadt der Sitz des Kreises verlegt, 1849 das Gericht und die Kreisstaatsanwaltschaft. All diese Änderungen spiegeln sich in der Raumordnung der Stadt wider. 1827 liquidierte man endgültig die Stadtmauer, kurz danach begann man das Zentrum umzubauen und mit der ehemaligen Vorstadt zu vereinen. Das wichtigste Unternehmen war zweifellos an Stelle der abgerissenen Mauer ein Verwaltungs- und Handelszentrum zu gründen und gleichzeitig einen repräsentativen Stadtplatz mit strahlenförmig verlaufenden Straßen, nach dem Muster des modernen französischen Städtebaus (gegenwärtig Ko?ciuszki Platz, leider teilweise um die Wende der 70-ger und 80-ger Jahre abgerissen) Ende des XIX. Jh. begann ein intensiver Austausch der bestehenden Bebauung. Mietshäuser wurden im Geiste der damals modernen eklektischen Tendenz, gleichzeitig die Zahl der Etagen erhöhend und de Bebauungvon Innenhöfen verdichtend. Man modernisierte auch die Infrastruktur der Stadt. 1860 erhielt Beuthen eine Gasbeleuchtung und 1899 eine elektrische Beleuchtung, 1868 beendete man die städtische Kanalisation, 1894 baute man die erste reguläre Straßenbahnlinie. Die Zwischenkriegszeit brachte nicht viele Änderungen im direkten Zentrum (es entstanden u.a. das Gebäude des heutigen Kinos "Gloria", des Oberschlesischen Museums, und Bahnhofs), eines der ehrgeizigsten Unternehmen war der Bau der Badeanstalt im Stadtpark. Es entstanden viele Wohnungsgebäudekomplexe auf dem Gebiet der früheren Vorstadt (die interessantesten befinden sich bei der heutigen Axentowicza Str. und dem Akademicki Platz).
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