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Macht Und Gewalt
(Hannah Arendt)

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Hannah Ahrendt (1906- 1975) ist durch ihre Studie über den Totalitarismus wie auch ihre Berichterstattung vom Eichmann Prozess bekannt geworden. ?Macht und Gewalt? ist eines ihrer unbekannten, aber dennoch sehr lesenswerten Büchern. Hannah Arendt lädt allein deshalb immer wieder zu neuer Lektüre ein, da sie frei von dem ?abschreckenden Fachjargon? einiger ihrer Kollegen schreibt, und daher für jedermann lesbar ist, egal wie alt und vorgebildet.

Hannah Arends Studie ?Macht und Gewalt? ist den Ereignissen des 20. Jahrhunderts, Krieg, Revolution und Studentenprotest gewidmet, die Gefahr einer nuklearen Bedrohung durch die Blockkonfrontation, stand zu der Zeit, als Macht und Gewalt niedergeschrieben wurde, allgemein im Raum. Diese Stimmung einer allgemeinen Bedrohung zieht sich wie durch ein Faden ihr Werk, es ist das gesellschaftliche Grundklima dieser Zeit.

Zentrales Thema in Arendts Studie sind die Studentenproteste in den USA, die sie profund und gründlich analysiert und kritisiert. Im Grunde ist sie den Protesten gegenüber positiv gesonnen, so ist die Schaffung eines öffentlichen politischen Raumes ein Anliegen, was ihr sehr am Herzen liegt. Einige Forderungen, wie die Abschaffung jeglicher Zugangsbeschränkungen an Universitäten und die Politisierung der Studiengänge hält sie für unsinnig. Am Beispiel der USA zeigt sich ein fundamentaler Unterschied zwischen der Studentenrevolte in den USA und z.B. Deutschland. Die Studentenbewegung in den USA rekrutierte sich überwiegend aus Personen, die sich dem Wehrdienst in Vietnam durch Verweigerung entzogen hatten. Die Bewegung fiel entsprechend radikaler aus, da die Aktivisten allein durch das ?Dazugehören? ein fundamentales Risiko eingegangen sind, während die 68er in Deutschland noch ihrer ?Brückenköpfe in der bürgerlichen Gesellschaft? bewahrt haben. Insgesamt fällt ihr zeitgenössisches Urteil über die 68er deutlich positiver aus, als im aktuellen ?68er- bashing?.

Neben den Studentenprotesten widmet sie sich dem Thema Macht und Gewalt allgemein. Eine ihrer Thesen ist, dass sich angesichts der nuklearen Bedrohung das Zweck- Mittel Verhältnis umkehrt. Vorher galt das Clausewitzsche Diktum, dass der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, dagegen rückt der Krieg selbst, angesichts der omnipräsenten Bedrohung ins Zentrum der Politik.

Insgesamt zeigt sich Hannah Ahrendt in ?Macht und Gewalt? (wie immer) als Kennerin politischer und philosophischer Theorien und Ansätze. Fraglich ist jedoch, ob die theoretischen Exkurse, die beim Lesen ermüdend wirken, immer nötig gewesen wären. Auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr. Mir kam beim Lesen Zweifel, wo wirklich neue Erkenntnisse geäußert werden, oder ob es sich teilweise nur um das Referieren (durchaus interessanter) Anekdoten handelt. Insgesamt ist es, meiner Meinung nach, ein interessantes und spannend geschriebenes Buch.



Biographische Notiz:

Hannah Ahrendt wurde in Hannover geboren, wuchs in Königsberg und Berlin auf. Sie studierte in Marburg Philosophie bei Martin Heidegger und Theologie bei Bultmann. Sie promovierte sich im Alter von 22 Jahren bei Karl Jaspers in Heidelberg mit einer Arbeit über den Liebesbegriff bei Augustinus. 1933 musste sie erst nach Frankreich, später in die USA emigrieren. Bis zu ihrem Tod 1975 lehrte sie an der New School für social research in New York.



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