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Hunger
(Knur Hamsun)

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Knut Hamsuns beunruhigender, introvertierter Roman Hunger ist die Geschichte eines unbenannten Schriftstellers, der in absoluter und selbstauferlegter Armut im Jahre 1890 in Norwegen lebt. Die Geschichte beginnt mit dem in einer kleinen Dachgeschoßwohnung einer Pension lebenden Erzähler. Er ist gezwungen, nach und nach seinen Besitz zu verpfänden, um seine Miete zu zahlen. Gelegentlich verdient er sich etwas mit dem Verkauf eines Artikels an eine Zeitung, doch aufgrund von Mietschulden verläßt er schließlich die Pension, um auf der Straße zu leben. Von diesem Augenblick an hat er keinen sicheren Schlafplatz mehr oder einen ruhigen Ort, wo er schreiben kann. Er schreibt auf Parkbänken, schläft im Gefängnis, auf der Straße, im Wald und in einem Schuppen. Seine Stimmung ist täglichen Schwankungen unterworfen, und er ist in seinen Gefühlen und Gedanken nie ausgeglichen. Er ist so arm, daß er auf Zweigen und Steinen kaut und die Taschen seines Mantels aufißt. Sein Hunger erreicht einen Punkt, wo er sich buchstäblich selbst zu verzehren beginnt. In einer Szene schluckt er seinen eigenen Speichel hinunter. Abgesehen von seinen eigenen Zwängen gibt es wenig, was seinem täglichen Leben ein festes Gefüge verleihen könnte. Er hungert, beklagt sich bei Gott, wandert durch die Straßen, spricht mit sich selbst, preist Gott, schreibt, jubelt, zweifelt an seinem Verstand, fantasiert über Frauen und Roastbeef, findet etwas zu essen, ißt es und erbricht es dann, gibt sein Geld weg, fragt sich, ob er leben oder sterben sollte, lacht, weint, geht zu Bett. Aber eines Tages trifft er eine Frau, und zum ersten Mal besteht in dem Roman die Möglichkeit einer Verbindung von Mensch zu Mensch. Aber das Gefühl hält natürlich nicht lange an, und der Hunger besteht fort. Vielleicht erinnert der Erzähler die Leser an Figuren anderer Schriftsteller: Charles Dickens Nemo aus Das Spukhaus, Jack Londons Martin Eden und Kurt Vonneguts Kilgore Trout. Doch diese Figur ist noch sonderbarer und bedauernswerter als jeder dieser Charaktere. Die moderne Psychologie liefert uns vielleicht einige Kategorien für eine klare Einordnung unseres Erzählers. Er kämpft mit der Kontrolle seiner Impulse und leidet unter manisch-depressiven Zuständen. Er ist ein pathologischer Lügner, hat Angstzustände und leidet unter dem unkontrollierbaren Drang zu schreiben. Aber letztendlich ist er als Ganzes furchteinflößender und menschlicher als seine Diagnose. Der Erzähler widersteht der Klassifizierung, der Einordnung in Kategorien. Teilweise, weil er seine alte Persönlichkeit durch Fasten ausgelöscht hat. Er hungert, er ist nicht mehr er selbst. Was von ihm bleibt, ist etwas Neues und Unkontrollierbares. Ein Impuls, eine Intensität, eine Ästhetik. Er könnte sogar ein Künstler sein. Aber wenn er einer ist, dann ist er kein Künstler, der daran interessiert ist, in der Welt Spuren zu hinterlassen. Statt dessen ist er viel mehr an den Spuren interessiert, die die Welt in ihm hinterläßt.



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