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Madame Pompadour. Ein Lebensbild.
(Edmond und Jules de Goncourt)

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Das Buch handelt vom Leben der Jeanne Antoinette Poisson (1721-1764), der einflussreichen Mätresse König Ludwigs XV. von Frankreich, einer berühmten Förderin von Kunst und Literatur. Sie wurde am 29. Dezember 1721 in Paris geboren und war von bürgerlicher Herkunft. 1745 kam sie an den Hof und wurde innerhalb kurzer Zeit zur Favoritin des Königs mit dem klingenden Titel ?maîtresse en titre.? Wenig später wurde sie geadelt und erhielt das Prädikat Marquise de Pompadour, nach einem Gut, das der König ihr geschenkt hatte. Fast zwanzig Jahre lang übte sie einen bedeutenden Einfluss auf die französische Politik aus: Sie fungierte als Vermittlerin zwischen den Ministern und dem König, sie war an den Bündnisverhandlungen beteiligt, die zu der Koalition Frankreichs mit Österreich im Siebenjährigen Krieg führten und die Marquise machte und entmachtete Minister. So hatte etwa der bekannte französische Staatsmann Étienne François Herzog von Choiseul seine Stellung ihr zu verdanken.
Madame Pompadour war eine vielgelästerte Frau, die vor allem Friedrich der Große mit bösem Spott belegte - jedoch nicht zu seinem Heil. Denn die Pompadour vergalt ihm die Schmähungen, indem sie die gefährliche Koalition gegen Preußen in die Wege leitete. In der Zeit des Siebenjährigen Krieges war sie mächtiger denn je ? ihr Einfluss erstreckte sich sogar auf die Ernennung von Heerführer, kein Minister wagte es ihr zu widersprechen.
Österreich hatte bereits 1749, nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg, erkannt, dass seine Erblande im Westen wesentlich besser durch eine Allianz mit dem ehemaligen Gegner Frankreich als durch den alten Bündnispartner England geschützt wären. England, in Personalunion mit Hannover verbunden, fürchtete nach Ausbruch des Britisch-Französischen Kolonialkrieges einen Angriff Frankreichs auf Hannover und rief sowohl Preußen als auch Russland um Unterstützung an. Daraufhin ging Friedrich der Große die erste Konvention von Westminster ein.
Nun sah der österreichische Gesandte in Versailles, Wenzel Anton Dominik Fürst von Kaunitz-Rietberg, seine Stunde gekommen. Er, der selbst eine Schwäche für alles Französische hatte, kannte den Wunsch der französischen Mätresse nach historischer Unsterblichkeit. Er flößte ihren Gedanken die Grundzüge eines Vertrages ein, der Frankreich aus der Verlegenheit befreien würde, um Subsidien zur Finanzierung seiner Kriege anzusuchen, und der England in Schach halten könne, weil es andernfalls um sein Kurfürstentum Hannover fürchten müsste: Ein Bündnis zwischen Habsburg und Bourbon! Die Marquise war vom ersten Tag an sehr angetan von den Ideen des österreichischen Gesandten, den sie für einen überaus begabten Kopf hielt. Auch sandte Kaiserin Maria Theresia der Mätresse des Königs ein ebenso prächtiges wie galantes Präsent, nämlich ein Bildnis ihrer erhabenen Person, in einem mit kostbaren Steinen geschmückten Lackschreibzeug eingeschlossen. Natürlich bedankte sich die Marquise überschwänglich.
Maria Theresia hatte recht getan, denn mit weiblichen Waffen hat die Pompadour nicht geringere Siege erfochten, als der ?Alte Fritz? mit Gewehren und Kanonen. Und so kam es, dass Frankreich aufgrund des englisch-preußischen Bündnisses seine Verbindung zu Preußen löste und im Mai 1756 ein Defensivbündnis mit Österreich schloss, dem sich im Januar 1757 auch Russland anschloss. Madame de Pompadour fühlte sich am Höhepunkt ihrer Macht. Ganz Europa wusste mit einem Schlag, ihr Wille war der Wille Ludwigs XV. und damit Frankreichs Während noch ganz Europa zu ergründen suchte, was ihr geheimstes Wollen war, starb die einflussreichste Frau Frankreichs am 15. April 1764 an einer Lungenentzündung. Bis zu ihrem letzten Seufzer, so will es die Überlieferung, gab sie Audienzen, und ihre halb erkalteten Hände hielten noch krampfhaft an der Macht fest.
Man hat dem König nachgesagt, er habe anlässlich des Leichenzugs nur ein kühles, herzloses Wort gefunden, mehr soll er nicht gesagt haben über diese Frau, von der er eines Tages behhauptete, dass er sie niemals geliebt und nur darum behalten hätte, um sie nicht zu töten. Und kaum war Madame Pompadour begraben, diese Frau, die den Hof belebte, schrieb die ?eigentliche? Königin von Frankreich, Maria Leszczynska, über sie: ?Im übrigen fragt man jetzt ebenso wenig nach ihr, die nicht mehr ist, als ob sie niemals existiert hätte. So ist die Welt; es lohnt sich wahrhaft nicht, sie zu lieben.?
Doch die Ideen der Pompadour lebten in ihren ?Kreaturen? fort und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass ausgerechnet auf Betreiben des Ministers Choiseul, die Verheiratung des französischen Dauphins mit einer Tochter Maria Theresias, beschlossen wurde.
Das überaus lesenswerte Buch der Gebrüder Goncourt stützt sich auf zahlreiche Briefe und Dokumente der Madame Pompadour, daneben auf Erinnerungen ihrer Zeitgenossen. Es ist mit einer Zeittafel und einem kommentierten Personenregister versehen.



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