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Die Italienische Kaiserpolitik Des Deutschen Mittelalters.
(Georg von Below)

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Below teilte seine Max Lenz gewidmete Untersuchung in drei große Abschnitte. Er stellte eine ?Allgemeine Würdigung der mittelalterlichen Kaiserpolitik? voran, besprach im zweiten Teil die einzelnen Kaiser bis Konrad II. und schloss das Werk mit der Politik Friedrichs I. ab.
Georg von Below bespricht zunächst die neueren Arbeiten zum Thema seit Erscheinen seiner ?Deutschen Reichspolitik einst und jetzt.? Er betont den Einfluss und die Tradition des alten Kaisertums und kritisiert, dass beides von den Verteidigern der italienischen Kaiserpolitik nicht konsequent geltend gemacht wird. Seiner Meinung nach ist es dem Geschichtsschreiber erlaubt, ein Urteil über die Politik der Männer der Vergangenheit abzugeben. Deshalb sei auch sein Tadel an den mittelalterlichen deutschen Kaisern hält er für gerechtfertigt.
Belows Methode ist die Übertragung moderner Rechtsbegriffe auf das Mittelalter, wodurch er das alte Deutsche Reich als Staat zu erweisen versucht. Grund dafür sind seine nationalen Gedanken im Zusammenhang mit dem deutsch-französischen Krieg, dessen Vorgänge er mit innigster Bewegung begleitete. Entwicklungsgeschichtliche Schemata oder gar Kausalitäten lehnte er ab.
Den Aufschwung des deutschen Königtums sieht Below darin begründet, dass Heinrich I. im Besitz eines starken Stammesherzogtums war, während sein Vorgänger nur eine herzogliche Gewalt besessen hatte. Dadurch versucht er die These zu widerlegen, dass die innerdeutsche Politik auf die italienische Politik Ottos I. zurückgehe. Ottos Italienpolitik liegt nach Below nicht in dessen Stärke begründet, sondern in der zunehmenden Schwächung des Reichs. Schon Otto II. habe die negativen Auswirkungen zu spüren bekommen, die Herrschaft Ottos III. ist für Below das treue Abbild der Undurchführbarkeit der Italienpolitik.
Die Zeit der Salier handelt Below vergleichsmäßig kurz ab, warnt jedoch davor ihre Macht zu überschätzen. Der Erwerb von Burgund, die kaiserliche Stellung zur Kirchenreform und der Kampf der Kaiser gegen die Kurie werden als die wichtigsten Marksteine behandelt.
Einen neuen Aufschwung der deutschen Kaiserpolitik sieht Below erst beim Regierungsantritt Friedrichs I. wieder. In einer Art Synkrisis vergleicht er Barbarossa mit Heinrich I. und kommt zum Schluss, dass beide nicht wie ihre Vorgänger gegen die stärkste Macht im Reich einen Kampf führen, sondern mit ihr paktieren. Das Bündnis einer Fürstengruppe und die verfassungsgeschichtliche Bedeutung der kaiserlichen Zugeständnisse an die Fürsten werden anhand des Urkundenmaterials der Jahre 1156-1180 ausführlich besprochen. Einer kurzen Geschichte der Reichsministerialen lässt Below den Exkurs über die Entwicklung des Episkopats folgen.
Danach liegt ein Schwerpunkt erneut auf der verfassungsgeschichtlichen Bedeutung der Zugeständnisse an die Fürsten. Below meint ein stärker hervortretendes Staatsbewusstsein feststellen zu können. Abschließend kritisiert Below die Gesamtauffassung der Geschichte Friedrichs bei neueren Forschern und konstatiert einen Mangel jeglicher politisch-historischer Auffassung. In seiner Untersuchung kommt Below zum Schluss, dass sich die mittelalterliche Kaiserpolitik als unfruchtbar erwiesen habe.
Below leitet seine Theorien hauptsächlich aus Rechtsquellen ab. Lücken infolge Fehlens von Quellenmaterial werden gewissermaßen ?hochgerechnet.? Insofern lehnt Below wiederholt die Philosophie des Positivismus ab, die bekanntlich ihre Forschung auf das Tatsächliche, Wirkliche und Zweifellose beschränkt.
In ?seiner? Geschichte tritt nicht der Mensch mit seinen individuellen Stärken und Schwächen auf, sondern im Mittelpunkt stehen stets territoriale Begriffe wie Staat, Stadt und Land, wobei auf die jeweilige Verfassung und Verwaltung besonderes Gewicht gelegt wird. Mit ein Grund dafür ist die einseitige Verwendung von Quellen, die sich im Falle der ?Italienischen Kaiserpolitik? hauptsächlich auf das ausgewertete Urkundenmaterial stützt. Zeitgenössische Chroniken, Annalen, Selbstzeugnisse, wiee überhaupt die gesamte Literatur von ?erzählendem? Charakter bleiben ausgeklammert.
So steht am Ende unserer Betrachtung die Erkenntnis, dass die geringe Möglichkeit der Identifikation wohl ein Mitgrund dafür sein wird, warum Georg von Below nicht zu den meistgelesenen Historikern zählt, sondern sein Werk vergleichsweise im Schatten steht. Trotzdem wirkt Below als Name, als Inbegriff des streitbaren Historikers an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert unbeschadet und zu Recht weiter.



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