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Die Habsburger. Ein Biographisches Lexikon.
(Brigitte Hamann (Hrsg.))

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Oft ist es das Menschliche, vielfach das Allzumenschliche, das an der Vergangenheit bewegt. Die Habsburger eignen sich dafür hervorragend: eine Reihe von Gestalten, die in jahrhundertelanger Bemühung als Charakterbilder, als Schicksale beschrieben, geformt und erklärt wurden, unverwechselbar geworden sind und doch immer wieder in neuem Licht gesehen werden können.
Das Buch trägt dazu bei, beim Leser Verständnis für die historische Entwicklung in Europa zu wecken und ihm damit vielleicht zu ermöglichen, heute vorgefundene politische Situationen in Österreich und in Europa aus der historischen Genese heraus deuten zu können. Ein besonderes Anliegen war, so weit als möglich gesicherte Daten beizugeben und die verwandtschaftlichen Verflechtungen der Persönlichkeiten bzw. ihrer Familien mit anderen europäischen Geschlechtern aufzuzeigen. In manchen Fällen konnten jedoch selbst bei jenen wichtigen Persönlichkeiten, wie eben den Herzögen und Erzherzögen von Österreich, welche die Geschichtsabläufe durch ihre Aktionen prägten, frühe Daten nicht mehr ermittelt werden. Man notierte in jenen bewegten Zeiten eben häufig nicht einmal die genauen Geburtstage, manchmal nicht einmal das entsprechende Jahr, und schrieb des Öfteren den Entwicklungsgang nach einem allgemein anerkannten Kanon, der fleißiges Studium, eifrig frömmelndes Dasein und edle Gefühlswelten wiedergab. Wie die Pharaonen in ihrer bildlichen Darstellung austauschbar sind, so ?malten? die zeitgenössischen Beobachter gerade hier idealisierte ?uniforme? Gestalten und verzerrten andererseits wunschgemäß die Bilder solcher umstrittener Persönlichkeiten wie Josef II. oder Kaiser Karl I., um nur einige zu nennen.
Eingangs wird im Werk kurz auf den Habsburgermythos und seine Symbole eingegangen, jedoch mit dem Hinweis, dass sich jedes Herrschergeschlecht mit einem Mythos umgibt, der Teil seiner Machtausübung ist. Die Habsburger waren generell von ihrer monarchischen Sendung, von ihrem Gottesgnadentum überzeugt - und eben deshalb imstande, in Demut zu dienen und gleichzeitig unnahbar und schlicht zu sein. In ihrer langen Ahnenreihe finden sich die unterschiedlichsten Charaktere: Zaudernde und stürmisch Drängende, Pragmatiker und Visionäre. In den einzelnen Artikel werden die Habsburger in ?Momentaufnahmen? menschlich fassbar: Friedrich III., politisch erfolglos, geschmäht als des Heiligen Römischen Reiches ?Erzschlafmütze?, ja missachtet, schrieb in sein Notizbuch die geheimnisvollen Buchstaben AEIOU, vielleicht zu deuten mit ?Austria est imperare orbi universo - Alles Erdreich ist Österreich Untertan.? Karl V., der mächtigste Herr der Welt, der zuletzt der Macht entsagte und sich in ein Kloster zurückzog, mühte sich vergeblich, seine kostbaren Uhren im gleichen Takt schlagen zu lassen, und erkannte resignierend: ?Uhren sind wie Menschen.? Leopold I. leitete seine eigenen Kompositionen, hauptsächlich geistliche Werke, zur höheren Ehre Gottes ? und der Dynastie. Maria Theresia schrieb besorgte Briefe an ihre zahlreichen Kinder vor allem an Josef und Marie Antoinette. Marie Antoinette auf ihrem Gang zum Schafott, von allen verlassen, entblößt und doch voller Würde: ?Erst im Unglück weiß man, wer man ist.?
Zudem wird das Ziel verfolgt, nicht nur die Einzelpersönlichkeit zu charakterisieren, sondern darüber hinaus gleichsam die Signatur der Familie zu erfassen und sichtbar zu machen. Verschiedene listenartige Zusammenstellungen der Nachkommen der Persönlichkeiten, teilweise mit zusätzlichen biographischen Hinweisen, verdeutlichen die Zusammenhänge. Die Persönlichkeiten stehen zwar im Mittelpunkt der Darstellung, doch will die Arbeit dem Leser auch einen Zugang zu historischen Entwicklungslinien eröffnen.
Fazit: Geschichte ist, was Menschen versuchten und taten. Geschehenes in Österreich, in Lebensläufen Einzelner fassbar werden zu lassen, war wahrscheinlich das wichtigste Anliegen dieser Buchpublikation. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass es in der Natur einer solchen Sammlung voon Peeerrsönlichkeitsbiographien liegt, dass Ereignisse aus der Sicht jener reflektiert werden, die an hervorragender Stelle wirkten. Der Blick der großen Mehrheit der Bevölkerung konnte daher nicht bzw. nur teilweise berücksichtigt werden. Deshalb liegt selbstverständlich ein Schwerpunkt dieser Arbeit auf dem Wirken der ?großen? Kaiser und Könige aus dem Hause Habsburg. Die ?Größe? dieser Persönlichkeiten wird zum Thema in dem Sinn, wie einst Jacob Burckhardt diesen Begriff fasste, als einen, der unentbehrlich ist und dabei doch fraglich bleibt.



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