Mr. Bink
(Amado, Marijke)
Was ist eigentlich ein Mr. Bink? Diese Frage wird gleich am Anfang des Buches erörtert und sofort regen sich in vielen von uns erste Anzeichen eines Deja Vù.Also lesen wir weiter, doch was folgt, sind nicht die kläglichen Versuche einer Prominenten langjähriges Fehlverhalten zu entschuldigen, sondern ein Tatsachenbericht: die Tatsache, dass man auch als schöne, reiche und erfolgreiche Frau an den falschen Mann geraten kann und dass man alles, aber auch wirklich alles, das man sich in Jahren harter Arbeit aufgebaut hat, verlieren kann: Vermögen, Job und Freunde.Die eine oder andere Leserin wird vielleicht ihr heimliches Vergnügen daran finden mitzuerleben, dass auch Fernsehstars sich gar nicht so arg von uns normal Sterblichen Unterscheiden, wenn es um das männliche Geschlecht geht; man wird eigenes Verhalten vielleicht sogar rechtfertigen, wenn es ja die Marijke auch so gemacht hat; man kann die Autorin sogar für dumm und naiv halten und sich darüber (süffisant) entrüsten, aber das werden nur solche Menschen tun, die nie geliebt haben, oder besser, nie verliebt waren.Und genau deshalb schreibt Frau Amado jetzt mit viel Humor und Gefühl ihre Geschichte auf. Es wird nichts ausgelassen, nichts beschönigt, nichts entschuldigt. Genau so wenig gibt es ein wirkliches Happy End (obwohl sich das auf den Fernsehbildschirmen ganz toll machen würde). Es gibt nur eine Frau, die nicht aufgibt, die Ärmel hochkrempelt und einfach wieder ganz von vorne anfängt.
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